Doppelte Netzwerkpower für erneuerbare Kohlenstoffquellen

Fusion der Netzwerke „UseCO2“ und „Waste2Value“ will das Treibhausgas CO2 aus Industrieprozessen oder aus der Atmosphäre entfernen und nutzbar machen


Für insgesamt drei Jahre förderte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Partner des ZIM-Kooperationsnetzwerks „UseCO2“. Mit dem Ende der Förderung entschlossen sich die Mitglieder für eine Fusion mit dem bereits vollständig privat finanzierten Netzwerk „Waste2Value“. Beide Netzwerke verfolgen das Ziel, erneuerbare Kohlenstoffquellen – sowohl Kohlendioxid (CO2) aus Industrieabgasen oder der Atmosphäre als auch biogene Abfall- und Reststoffe – als Ausgangsstoff für Basis-, Spezial- und Feinchemikalien nutzbar zu machen. So erweitert sich durch die Verbindung der Netzwerke für beide Seiten die Rohstoffbasis, außerdem bieten neue Kontakte und Absatzwege Potenziale für innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Mit dem Management des Netzwerks beauftragten die Mitglieder weiterhin die IBB Netzwerk GmbH.

Prof. Haralabos Zorbas, Geschäftsführer der IBB Netzwerk GmbH, sieht in der Fusion viele Vorteile für die Mitglieder der beiden Netzwerke: „Sowohl die Partner von „UseCO2“ als auch die von „Waste2Value“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, wichtige Beiträge für eine biobasierte und nachhaltige Ökonomie zu leisten, indem sie erneuerbare Kohlenstoffquellen nutzen. Die Idee, mit neuen Konzepten das Treibhausgas CO2 aus Industrieprozessen oder direkt aus der Atmosphäre effizient und kostensparend zu entfernen und gleichzeitig einer Wertschöpfung zuzuführen, ergänzt das Netzwerk „Waste2Value“ perfekt. Aufgrund der thematischen Gemeinsamkeiten entsteht ein großes Potenzial für intersektorale Kooperationsmöglichkeiten. Zusätzlich vergrößert der Zusammenschluss das Netzwerk, was nicht zuletzt neue Kontakte und innovative Projektideen in bisher unerschlossenen Bereichen fördert.“

„UseCO2“-Projekte

Während der dreijährigen Förderphase von „UseCO2“ wurden die Arbeiten an einigen bemerkenswerten Projekten aufgenommen. Beispielsweise konnten in zwei unterschiedlichen Vorhaben Algen und Hefen dazu gebracht werden, erfolgreich Fettsäuren bzw. Schmierstoffe aus CO2 herzustellen. In einem weiteren Ansatz wird die möglichst effiziente, einstufige Umwandlung von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energien und CO2 zu Methan erforscht, welches direkt in das Erdgasnetz eingespeist werden kann.

Neue Partnerstruktur

Von Unternehmensseite stoßen der Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie, die Electrochaea GmbH sowie das nova-Institut für politische und ökologische Innovation GmbH zu „Waste2Value“ hinzu. Bestehende Unternehmenspartner im „Waste2Value“-Netzwerk sind: AlmaWin Reinigungskonzentrate GmbH, ANiMOX GmbH, ASA Spezialenzyme GmbH, Hopfenverwertungsgenossenschaft e.G., Evonik Dr. Straetmans GmbH, Fuchs Schmierstoffe GmbH, und UPM GmbH.

Außerdem bringt die Arbeitsgruppe für Molekulare Pflanzenwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität neue Expertise in das Netzwerk „Waste2Value“, während das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) sowie der Lehrstuhl für Mikrobiologie der Technischen Universität München schon seit mehreren Jahren Partner in beiden Netzwerken sind. Weitere beteiligte Forschungseinrichtungen sind das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT)).

Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die in Forschungs- & Entwicklungsprojekten rund um die stoffliche Verwertung von CO2 und biogenen Rest- sowie Abfallstoffen mitwirken möchten, sind im Netzwerk herzlich willkommen!


Source: IBB Netzwerk, Pressemitteilung, 2019-08-13.