Grundsteinlegung für Pilotanlage zu Speicherung von Erneuerbaren Energien

Anlagenteil „Biogene Methanisierung“ mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert


Wirtschaftsstaatssekretär Uwe Hüser, die Institutsleiterin des Pirmasenser Prüf- und Forschungsinstitutes (PFI) Kerstin Schulte sowie PFI-Vorstandsvorsitzende Ralph Rieker und der Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens Dr. Bernhard Matheis haben heute gemeinsam den Grundstein zum Bau einer sogenannten Power-to-Gas-Anlage im Energiepark Pirmasens-Winzeln gelegt. In der Bioraffinerie soll in Zukunft überschüssiger Strom aus Wind oder Sonne in Biomethan umgewandelt und so gespeichert werden.

Für Wirtschaftsstaatssekretär Hüser sind Speichermöglichkeiten ein Kernthema beim Ausbau der Erneuerbaren Energien: „Wir kommen mit der neuen Anlage in Rheinland-Pfalz einen wesentlichen Schritt vorwärts bei der Stromspeicherung und das ist entscheidend. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energieerzeugung werden künftig in wind- und sonnenreichen Zeiten größere Mengen an Überschussstrom entstehen, die nicht sofort genutzt werden und in das Stromnetz eingespeist werden können. An diesem Punkt setzt die vom Land geförderte Pilotanlage an, um speicherbare Energie in Form von Methan zu produzieren. Dieses Methan kann mit Hilfe des in Deutschland gut ausgebauten Erdgasnetzes langfristig gespeichert und dann eingesetzt werden, wenn es gebraucht wird.“

Für das Pirmasenser Prüf- und Forschungsinstitut ist der Baustart der Pilotanlage die Krönung langer Forschungsarbeiten, so Leiterin Kerstin Schulte. „Ausgehend von der wärmeenergieautarken Biogasanlage, in die das PFI drei Millionen Euro eigene Mittel investiert hat, und jetzt dem Ausbau der Anlage mittels Power to Gas und weiteren innovativen Forschungskonzepten auf dem Biotechnologiegebiet haben wir den Ehrgeiz als maßgebliches Kompetenzzentrum Biotechnologie national und international wahrgenommen zu werden. Mit den Investitionen, die wir hier tätigen, bekennen wir uns zum Standort Westpfalz. Das wird neben der Zukunftssicherung des PFI auch neue, hochwertige Arbeitsplätze schaffen und zur Ansiedlung weiterer technologieorientierter Betriebe führen“, so Schulte.

Auch der Oberbürgermeister von Pirmasens Dr. Bernhard Matheis sieht den Standort Pirmasens durch die PFI-Pilotanlage aufgewertet. „Die Stadt Pirmasens unterstützt die sehr innovativen Forschungsansätze wie bereits in der Vergangenheit bei der Energieoptimierung einer Kläranlage durch intensive Kooperation. Dabei werden viele Vorteile und Fähigkeiten der Region in einmaliger Weise zusammengeführt“, so Matheis.

Die neue Forschungseinrichtung in Pirmasens ist modular aufgebaut und wird vom Land Rheinland-Pfalz anteilig finanziert. Der Anlagenteil „Biogene Methanisierung“ wurde mit rund 1,3 Millionen Euro, je zur Hälfte aus Landesmitteln sowie aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), gefördert. Eine Landesförderung in Höhe von einer Million Euro kam außerdem der Erschließung des Energieparks durch die Stadt Pirmasens zugute.

Hintergrund:
In der Bioraffinerie in Pirmasens geht es um die Optimierung eines biotechnologischen Verfahrens zur Herstellung von Methan aus CO2 und Wasserstoff. In Abgrenzung zu anderen Forschungsvorhaben in diesem Bereich, erfolgt die Methanproduktion in der Pirmasenser Anlage mittels spezieller methanbildener Mikroorganismen in einem Bioreaktor. Als CO2-Quelle für die Methanogenese dient zunächst der CO2-Abgasstrom von Biomethananlagen und später auch CO2 aus Industrieanlagen.


Source: Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, Pressemitteilung, 2014-01-17.