Konsortium unter INEOS-Leitung verkündet Durchbruch bei Kohlenstoffabscheidung und -speicherung

Weltpremiere in Dänemark am 8. März 2023: Project Greensand zeigt, dass Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) funktioniert. Kohlendioxid (CO2) aus Belgien wurde erfolgreich abgeschieden, transportiert und unter der dänischen Nordsee gespeichert


© INEOS
  • INEOS und Wintershall Dea als Partner leiten das Konsortium aus 23 Organisationen.
  • Das Projekt zielt darauf ab, jährlich bis zu acht Millionen Tonnen Kohlendioxid sicher abzuscheiden und dauerhaft zu speichern. Dies entspricht 40 Prozent des gesamten dänischen Emissionsreduktionsziels.
  • Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission: „Dies ist ein großer Moment für den grünen Wandel in Europa und für unsere Clean-Tech-Industrie.“
  • Sir Jim Ratcliffe, Unterstützer von Project Greensand und Gründer und Vorstandsvorsitzender von INEOS: „Dies ist ein Durchbruch für die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid. Es ist das erste Mal, dass Kohlendioxid weltweit erfolgreich abgeschieden, grenzüberschreitend transportiert und sicher offshore gelagert wurde.“
  • Hugo Dijkgraaf, Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer bei Wintershall Dea: „Das Project Greensand beweist, dass Carbon Capture and Storage ein geeigneter Weg ist, um CO2-Emissionen dauerhaft unter der Nordsee zu speichern. Es spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Netto Null-Emissionen in Dänemark, Europa und darüber hinaus zu erreichen.“
  • Am 8. März 2023 hat Seine Königliche Hoheit Kronprinz Frederik von Dänemark offiziell eine Weltpremiere eingeläutet: die sichere Einleitung von Kohlendioxid aus Belgien in ein erschöpftes Ölfeld in der dänischen Nordsee.

Project Greensand zeigt zum ersten Mal die Realisierbarkeit der CO2-Speicherung: von der Abscheidung an einem INEOS Oxide-Standort in Belgien über den grenzüberschreitenden Transport bis hin zur sicheren und dauerhaften Speicherung im von INEOS betriebenen Nini-Feld in der dänischen Nordsee.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission: „Dies ist ein großer Moment für Europas grünen Wandel und für unsere Clean-Tech-Industrie. Es ist dies die erste vollständige Wertschöpfungskette für die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in Europa überhaupt. Damit wird bewiesen, dass es möglich ist, unsere Industrie durch Innovation und Wettbewerb auszubauen und gleichzeitig durch Einfallsreichtum und Zusammenarbeit Kohlenstoffemissionen aus der Atmosphäre entfernen zu können. Das ist es, worum es bei Europas wettbewerbsfähiger Nachhaltigkeit geht.“

Die erste Kohlenstoffspeicherung fand am 8. März 2023 in Esbjerg, Dänemark, statt und wurde von INEOS und Wintershall Dea, den Hauptpartnern des Konsortiums Project Greensand, durchgeführt.

https://www.youtube.com/watch?v=8boNkULlHKg

Project Greensand | A Breakthrough in Carbon Capture an

Bis 2030 sollen im Rahmen von Project Greensand bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in diesem Feld gespeichert werden. Gleichzeitig wird ein wichtiger Beitrag zum Verständnis und zur Weiterentwicklung der Kohlenstoffspeichertechnologie geleistet.

Die Europäische Kommission schätzt, dass die EU bis 2050 bis zu 300 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr speichern muss, um ihre Klimaziele zu erreichen.

Project Greensand ist ein Konsortium von 23 Organisationen mit Fachkenntnissen auf dem Gebiet der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, darunter Unternehmen, Hochschulen, Behörden und Start-ups. Es wird vom dänischen Staat im Rahmen des Programms zur Entwicklung und Demonstration von Energietechnologien (EUDP) unterstützt. CCS gilt als Schlüsseltechnologie, um das dänische Netto Null-Ziel für 2045 zu erreichen.

Das in das Nini-Feld eingeleitete CO2 wird in einer Tiefe von etwa 1.800 Metern unter dem Meeresboden gelagert und genauestens überwacht.

Hugo Dijkgraaf: „INEOS und Wintershall Dea nutzen zwei Jahrzehnte Erfahrung aus der Ölförderung im Feld Nini West und verfügen über umfassende Kenntnisse der genutzten Lagerstätten.“

Sir Jim Ratcliffe fügt hinzu: „Dieser wichtige Meilenstein beweist klar, dass CCS eine Technologie ist, die im globalen Maßstab eingesetzt werden kann. Die Aufgabe der Industrie und der politischen Entscheidungstragenden besteht nun darin, die weitere Entwicklung und den Einsatz von CCS als wichtiges Instrument zur Eindämmung des Klimawandels zu unterstützen.“

Über First Carbon Storage – die weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-CO2-Speicherung zur Abschwächung des Klimawandels:

Nach Angaben des Global CCS Institute gibt es weltweit 197 CCS-Projekte im kommerziellen Maßstab. Die überwiegende Mehrheit der in Betrieb befindlichen Projekte injiziert COin den Untergrund zum Zweck der verbesserten Ölgewinnung (EOR). Unter EOR versteht man den Prozess der Steigerung der Ölförderung.

Nur neun Projekte, die ausschließlich der geologischen Speicherung dienen (d. h. keine EOR), sind in Betrieb, und bei keinem dieser Projekte dient die Speicherung ausschließlich dem Zweck, den Klimawandel abzumildern.

Darüber hinaus wird nur bei einem der 197 Projekte CO2 über die Landesgrenzen hinaus transportiert. Das Weyburn-Midale-Projekt transportiert CO2 über eine Pipeline von den USA nach Kanada. Auch dieses Projekt dient der verbesserten Ölgewinnung.

Das Carbfix1-Projekt in Island ist ein Pilotprojekt und gehört daher nicht zu den 197 Projekten im kommerziellen Maßstab, die im Anhang des Berichts aufgeführt sind. Bei Carbfix1 handelt es sich um ein Onshore-CO2-Speicherprojekt, das in Betrieb ist, grenzüberschreitend ist und den Klimawandel eindämmen soll.

Zusammenfassend lässt sich auf der Grundlage der Ergebnisse des Berichts Global Status of CCS 2022 und des Carbfix-Projekts in Island feststellen, dass das Project Greensand zusammen mit First Carbon Storage die weltweit erste grenzüberschreitende Offshore-CO2-Speicherung zur Eindämmung des Klimawandels durchführt.

  • Laden Sie das vollständige Factsheet mit einer tabellarischen Übersicht über die Projekte hier herunter.
  • Laden Sie hier den globalen Status von CCS 2022 herunter.

Sichere Speicherung von CO2 in der Nordsee

Der dänische Meeresboden ist für die CO2-Speicherung geeignet. Nach Angaben des Geologischen Dienstes von Dänemark und Grönland (GEUS) wird das Potenzial zur Speicherung im dänischen Untergrund auf 22 Gigatonnen CO2geschätzt – das entspricht etwa 700 Jahren dänischer CO2-Emissionen auf dem derzeitigen Niveau.

Die Sandsteinfelder des größeren Siri-Fahrwassers, in welchem das Nini-Feld in der dänischen Nordsee liegt, befinden sich in einer optimalen Tiefe von 1,5 bis 2,2 Kilometern. Sie sind geologisch äußerst stabil und speichern seit mehr als zehn Millionen Jahren Gas und Öl, sodass sie einen sehr sicheren Ort für die dauerhafte Speicherung von CO2darstellen.

Über das Project Greensand

  • Das Hauptziel von Project Greensand ist die sichere und dauerhafte Speicherung von CO2, potenziell bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ab 2030 in dem von INEOS betriebenen Siri-Feld.
  • Das Speicherpotenzial wird einen wesentlichen Beitrag zu Dänemarks Ziel der Emissionsreduzierung bis 2030 leisten.
  • Das Project Greensand wird vom dänischen Staat im Rahmen des Programms zur Entwicklung und Demonstration von Energietechnologien – EUDP – unterstützt.
  • 29. September 2022: Vincent Van Quickenborne, belgischer Vizepremierminister und Minister für die Nordsee, die flämische Ministerin für Umwelt und Energie Zuhal Demir und der frühere dänische Minister für Klima, Energie und Energieversorgung Dan Jørgensen schließen eine bahnbrechende Vereinbarung, die es ermöglicht, abgeschiedenes CO2 grenzüberschreitend zu transportieren und geologisch zu lagern – und ebnen damit den Weg für Project Greensand, die erste Kohlenstoffspeicherung zu initiieren.
  • 6. Dezember 2022: Die dänische Energiebehörde erteilt Project Greensand die Genehmigung, im Rahmen der Pilotphase CO2 im dänischen Untergrund zu speichern.
  • 6. Februar 2023: INEOS und Wintershall Dea erhalten vom dänischen Ministerium für Klima, Energie und Versorgung die erste Genehmigung für die Speicherung von CO2 in der dänischen Nordsee im großen Maßstab.
  • Die FID (final investment decision) beginnt nach dem Beleg der prinzipiellen Durchführbarkeit. Diese ist für die erste Hälfte 2024 geplant und wird in etwa 24 Monaten dauern, wonach die Kohlenstoffspeicherung ab etwa 2025 im Einsatz sein könnte.

Über das Project Greensand-Konsortium

Das Konsortium besteht aus großen dänischen Unternehmen, internationalen Unternehmen mit Fachkenntnissen im Bereich der Kohlenstoffabscheidung, internationalen Forschungsinstituten und Universitäten sowie kleinen dänischen Start-ups mit bahnbrechenden Ideen für Überwachungstechnologien.

Mehr zum Project Greensand erfahren Sie hier.


Source:

INEOS, Pressemitteilung, 2023-03-15.