Tesla- und SpaceX-CEO Elon Musk kündigte am Donnerstag sein neuestes philanthropisches Projekt an: einen Wettbewerb zur Förderung innovativer Technologien zur CO2-Abscheidung. „Ich spende 100 Millionen Dollar an einen Preis für die beste Technologie zur CO2-Abscheidung“, twitterte Musk und fügte hinzu, dass er nächste Woche Details bekannt geben werde.
Musk, der kurzzeitig Amazon-CEO Jeff Bezos als reichsten Menschen der Welt überholte, bevor ihn ein Kursrutsch der Tesla-Aktie wieder einen Platz zurückwarf, bat seine Twitter-Follower kürzlich um Rat, wie er sein Geld am besten verschenken könnte. „Kritisches Feedback ist immer willkommen. Genau wie Spendenmöglichkeiten, die wirklich einen Unterschied machen (viel schwieriger als es scheint)“, twitterte Musk Anfang des Monats. Im Jahr 2012 unterzeichnete Musk das Giving Pledge – eine von Bill Gates und Warren Buffett ins Leben gerufene Initiative, welche die Unterzeichner auffordert, mindestens die Hälfte ihres Vermögens zu Lebzeiten zu spenden. Der Tesla-CEO unterstützte bisher vor allem die Bildung in den Bereichen Wissenschaft und Technik sowie Forschungsprojekte zu erneuerbaren Energien, Weltraum und Pädiatrie. Aber eine Schätzung des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ im September ergab, dass Musk bisher nur 100 Millionen Dollar gespendet hat – weniger als 1% seines Nettovermögens.
US-Präsident Biden setzt auf Entwicklung von CO2-Abscheidung zur Bekämpfung des Klimawandels
Dennoch würde der von Musk vorgeschlagene Wettbewerb zur CO2-Abscheidung einen Bereich unterstützen, der insbesondere unter der Biden-Administration eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen wird. Eine Studie, die im November in „Scientific Reports“ veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass Unternehmen und Regierungen dringend „mit der Entwicklung von Technologien zur großflächigen Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre beginnen müssen“ – ein Prozess, der als Carbon Capture and Storage (CCS), oder CO2-Abscheidung und -speicherung bekannt ist.
Die Temperaturen auf der Erde sind bereits auf dem besten Wege, die Zielwerte des Pariser Klimaabkommens für das Jahr 2100 zu überschreiten – erst am Mittwoch sind die USA dem Abkommen unter Präsident Biden wieder beigetreten. Aber selbst wenn bis dahin alle Treibhausgasemissionen gestoppt würden, müssten laut der Studie jedes Jahr mindestens 33 Gigatonnen Kohlendioxid mit Hilfe von CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre geholt werden. Das entspricht in etwa den gesamten Kohlendioxidemissionen der Industrie für fossile Brennstoffe weltweit im Jahr 2018 (36 Gigatonnen).
Die Technologie wird im Vergleich zu anderen Ansätzen weithin als sichere und potenziell effektive Form des Geoengineering erachtet. Auch Biden erklärte im Wahlkampf, dass seine Regierung Schritte unternehmen werde, um „die Entwicklung und den Einsatz von Technologien zur CO2-Abscheidung zu beschleunigen“. Insbesondere möchte Biden diese Technologien breiter verfügbar, billiger und skalierbar machen und plant, Bundesinvestitionen und Steueranreize für ihre Entwicklung zu erhöhen.
Source: Business Insider, 2021-01-26.