Die Niederlande, Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland haben eine Machbarkeitsstudie über die Schaffung einer transnationalen Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff von der Nordsee bis hin zu industriellen Clustern im Grenzgebiet der Niederlande und Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben. Das Projekt wurde heute auf der Energiekonferenz „Combined Energy“ in Arnheim (Niederlande) vorgestellt.
Die Studie ist Teil eines trilateralen Projekts, das von dem niederländischen Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik, dem Landesministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ins Leben gerufen wurde. Jede der drei Parteien hat eine Institution mit der Vorbereitung und Durchführung des Projekts beauftragt bzw. wird dies noch tun. Die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung TNO wurde von den Niederlanden beauftragt und das Forschungszentrum Jülich IEK-3 vom beteiligten Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ziel des Projekts ist es, die Durchführbarkeit von transnationalen Business Cases mit grünem Wasserstoff im Gebiet der Niederlande und Nordrhein-Westfalen zu untersuchen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Erschließung des Potenzials für eine Verringerung der Treibhausgasemissionen und der Steigerung des Einsatzes erneuerbarer Energien im Industriesektor durch die Produktion, den Transport und den industriellen Einsatz von grünem Wasserstoff. Die Wissenschaftler und Experten der Projektträgerorganisationen werden mögliche Business Cases für die zukünftige Herstellung von grünem Wasserstoff durch die Nutzung von transnationaler (niederländisch-deutscher) Produktions- und Transportinfrastruktur für Wasserstoff analysieren, das Interesse der Industrie an grünem Wasserstoff und potentielle Anwendungsgebiete sondieren sowie die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Produktion, dem Transport, dem Handel und der Nutzung von grünem Wasserstoff darlegen. Abschließend soll eruiert werden, welche rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um transnationale Business Cases für grünen Wasserstoff erstellen zu können.
Minister Eric Wiebes: „Das Gebiet Niederlande-Nordrhein-Westfalen kann ein wichtiger Vorreiter bei der Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft werden. Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland wird ein starkes Wachstum der (Offshore-)Windkraft erwartet. Sowohl Nordrhein-Westfalen als auch die Niederlande kennen bereits große potenzielle Nachfragerzentren für Wasserstoff. “
Minister Peter Altmaier: Das zentrale klima- und wirtschaftspolitische Projekt ist die Energiewende. Bereits heute wird unser Stromverbrauch weitgehend durch erneuerbare Energien gedeckt. Um den Erfolg der Energiewende langfristig zu sichern, brauchen wir jedoch CO2-freie Energiequellen. Wasserstoff kann hier ein zentraler Baustein sein. Die Entwicklung der erforderlichen Technologien eröffnet ein enormes industriepolitisches Potenzial und kann zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. Je mehr wir hier mit den Bundesländern und unseren europäischen Partnern zusammenarbeiten, desto mehr können wir international ein Zeichen setzen.
Minister Andreas Pinkwart: „Wasserstoff kann eine Schlüsselrolle für erfolgreichen Klimaschutz in der Industrie einnehmen. Neben der Schaffung der erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen sollten wir unsere internationale Zusammenarbeit intensivieren – nicht nur innerhalb der Europäischen Union, sondern auch weltweit. Wasserstoff hat das Potenzial, international gehandelt zu werden, ähnlich wie globale Rohstoffe wie Öl und Erdgas.“
Das Hauptergebnis des Projekts ist ein schriftlicher Bericht, der noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll.
Source: BMWI, gemeinsame Pressemitteilung, 2020-01-29.